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Kritik der Psychologie (2016)
Das moderne Opium des Volkes
3. aktualisierte und erweiterte Neuauflage
Auf welchen systematischen Fehlern gründet die Theoriebildung einer Wissenschaft namens Psychologie? Worin besteht der ideologische Gehalt psychologischer Erklärungen? Welche Beiträge leistet die psychologische Lebenshilfe für das (praktische) Bedürfnis bürgerlicher Subjekte, die freiheitliche Konkurrenzgesellschaft als ihre Heimat begreifen zu wollen?
Nach einer Auseinandersetzung mit dem deterministischen Erklärungsschema der wissenschaftlichen Psychologie wird der Leser auf eine Besichtigungsreise durch die pluralistische Welt psychologischer Theorien und Ansätze geführt. Die Schulen und Theorievarianten werden daraufhin befragt, welche Erklärungsleistungen sie erbringen und worin der besondere politisch-legitimatorische Gehalt ihrer – widerlegten – Theorien besteht. Bei diesem exemplarischen Durchgang durch die Psychologie stehen die Klassiker (Freud, Skinner, Rogers) gleichermaßen zur Kritik wie moderne Schulen und Autoren. Außerdem: Die Berufung von Vertretern einer linken Weltanschauung, von ML-Ideologen etwa auf das Wiener Würstchen kommt nicht von ungefähr.
Grundlegend überarbeitet wurde das Schlüsselkapitel »Psychologie: Wissenschaft als Menschenbildpflege«. Die neu verfaßte Schlußbetrachtung enthält klarstellende Erläuterungen zum Nutzwert der psychologischen Weltanschauung für die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft. Ein Diskussionsteil mit Aufnahme von Leserzuschriften auf die ersten beiden Auflagen rundet die Sache ab.

Von Freud zur Frankfurter Schule – Die affirmativen Wege des Unbewußten
(Prof. Albert Kroells) (Mai 2011)

Hegel – u.a.: Braucht das Denken eine Methode? (pdf)( November 2010)

Ingo Stützle: Marx' Weg zur Kritik der politischen Ökonomie, den er mit den »Grundrissen« beschritten hat (2010)

Natur und Wissenschaft – Naturwissenschaft und Kapital (Teil 1) (mp3) (Juli 2009)

Kritik der Psychologie (Juni 2009)
Das populäre Angebot der Psychologie besteht darin, Leuten, die in Schwierigkeiten sind, zu helfen, indem sie beim Umgang mit sich selbst beraten werden. Ob nun jemand das Studium nicht schafft, keinen Job findet, von dem oder der Liebsten verlassen wurde oder sich vor Spinnen fürchtet: Ein Psychologe betrachtet all diese Vorkommnisse als Gegebenheiten, die seine Klientel bewältigen kann – ganz unabhängig davon, ob die Leute sich ihr Problem selber eingebrockt haben oder nicht.
Ob nun einer Opfer eines entgegengesetzten oder gar feindlichen Interesses geworden ist, ob er vielleicht Fehler bei der Verfolgung eines eigenen Interesses gemacht hat oder ob er an sozialen und moralischen Maßstäben scheitert – das will der Psychologe nicht beurteilen, geschweige denn kritisieren. Die von ihm betreuten Menschen sollen sich ausschließlich der Frage zuwenden, ob ihre Einstellung zu den Problemen stimmt. Und diese Einstellung "stimmt" dann, wenn die Menschen durch einen Vorfall, der sie schädigt, ärgert oder unzufrieden macht, nicht aus der Bahn geworfen werden. Die Tips, die man von Psychologen kriegt, sind entsprechend: hier mehr Selbstbewußtsein, da mehr Motivation und dort eine positive Sichtweise, dann kann der Mensch mit den Mißlichkeiten, welche die Konkurrenzgesellschaft für ihn bereithält, fertig werden.
Die Kunst der Glücksfindung, welche die Psychologie dem modernen Menschen vermittelt, besteht darin, die eigenen Erwartungen an die Welt und deren harte Realitäten anzupassen, deren Anforderungen als Bewährungsprobe zu betrachten und in der Erfüllung der gesellschaftlichen Pflichten seine Selbstverwirklichung zu suchen.

Albert Krölls stellt in seinem Vortrag dar, inwiefern die Wissenschaft der Psychologie für dieses selbstbewußte Unterwerfungsprogramm, die passende Theorie liefert: Danach ist der Schlüssel menschlichen Verhaltens in der Innenwelt des Individuums zu suchen. Absichten und Beschlüsse des Menschen sind nur vordergründig das, was sein Handeln bestimmt. Die wahren Ursachen liegen hinter der Ebene des "beobachtbaren Bewußtseins". Ob man das "Triebe", "Reiz-Reaktions-Mechanismen", "Dispositionen", angeborene und/oder erworbene "Verhaltensmuster" oder "Fähigkeiten" etc. nennt, darüber mögen die Schulen der Psychologie streiten. Gemeinsam ist all dem, daß das, was der Mensch will, bestimmt wird als abhängige Variable von etwas, das sich im Willen des Menschen eigentlich ausdrückt.
Dabei beläßt es die Psychologie aber nicht. Sie erteilt dem Menschen vielmehr den Auftrag, seinen Willen dafür einzusetzen, an dem, was ihn doch angeblich determiniert, zu "arbeiten" und das menschliche Innenleben so zu steuern und zu korrigieren, daß es zu den Anforderungen paßt, welche die äußere Welt stellt. Der Mensch wird bestimmt als ein eigentümliches Doppelwesen, das im Kampf mit sich selbst ein seelisches Gleichgewicht herstellen soll, das ihn in Einklang bringt mit den Umständen, die sein Leben bestimmen.
Der Vortrag untersucht die systematischen Fehler der Theoriebildung, den legitimatorischen Gehalt psychologischer Theorien und ihre Nützlichkeit für eine Gesellschaft, die es den allermeisten ihrer Mitglieder versagt, an die Mittel zu gelangen, mit denen sie sich ein schönes Leben machen könnten.

Friedrich Nietzsche: Gottesmörder, Hitler-Vordenker, Frauenfresser, Genie, Wahnsinniger oder was?

blueteFreerk Huisken
Über die Unregierbarkeit des Schulvolks
Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.
Der Attentäter von Emsdetten verfaßte einen Abschiedsbrief. Darin erkennt er die Schule als Institution des Systems in all seiner Unbegriffenheit, die Lehrer als dessen Durchsetzungsgehilfen. Die vom ihm "als fettes Stück Scheiße" titulierte Rektorin oder jedenfalls eine dieser Sorte hat dann mit dem Lehrerkollegium zusammen ein Schreiben verfaßt, das im Gegensatz zu Sebastian B. nicht einmal ansatzweise den systemgegebenen Zusammenhang begreift und begreifen will – wie sollte es bei derlei Opportunisten auch anders sein. Auch dieses Schreiben ist in dem Buch dokumentiert.
Und nicht nur das. Es zeigt auf, inwiefern die Schüler die Produkte der Gesellschaft und der ihnen aufoktroyierten systemgerechten und -funktionalen Erziehung und Ausbildung sind, auch und gerade wenn sie keine berufliche Perspektive haben. Und wie die Techniken der Anpassung, der Unterwerfung, der gegenseitigen Konkurrenz und der Selbstbehauptung schon in jungen Jahren Früchte zu tragen beginnen. Am "Migrationshintergrund", wie die deutsch-rassistischen Deuter jugendlichen Ausrastens meinen, liegen die Schul-"Probleme" jedenfalls überhaupt nicht. (13.04.07)
• ISBN 978-3-89965-210-9 • VSA Verlag •bluete Die bürgerliche Wissenschaft stellt vielleicht Fragen!
Wie weiter mit Marx?

blueteAlbert Kroells
Kritik der Psychologie
Das moderne Opium des Volkes Mit Hilfe der psychologischen Weltanschauung bewerkstelligt der moderne Mensch die Selbstmanipulation des schwierigen Willens zum Glück in einer Gesellschaft, die für die große Mehrheit die wenig lohnende Lebensperspektive der abhängigen Arbeit vorsieht. Die Kunst der Glücksfindung besteht darin, seine Erwartungen an die Welt an deren harte Realitäten anzupassen, ihre Anforderungen als Bewährungsprobe zu betrachten und in der Erfüllung der gesellschaftlichen Pflichten seine Selbstverwirklichung zu suchen. Wer von der Gesellschaft den Wert der eigenen Person bestätigt erhalten will, ist vom grundsätzlichen Verständnis für die Zumutungen erfüllt, die der demokratische Kapitalismus ihm auferlegt. Die Wissenschaft der Psychologie liefert für dieses selbstbewußte Unterwerfungsbedürfnis die passende Theorie. Danach ist das Handeln des Menschen keinesfalls das einfache Resultat seiner Absichten und Beschlüsse. Vielmehr ist er determiniert durch innere und äußere Bedingungen: Triebe, Reiz-Reaktions-Mechanismen, Dispositionen, Verhaltensmuster, Umwelteinflüsse etc.

Mit dieser Bestimmung des Willens als abhängiger Variable erteilt die Psychologie zugleich einen umfassenden Steuerungsauftrag. Eben noch als Spielball psychischer Impulse definiert, soll derselbe Mensch nunmehr als Konfliktmanager der widersprüchlichen Anforderungen fungieren, welche seine innere Motivationslage und die äußere Welt an ihn richten. Er soll im Kampf mit sich selbst ein seelisches Gleichgewicht herstellen, ein Programm, das seit Freud unter dem Namen einer gelungenen Ich-Bildung bekannt ist.
Inhalt:
Der Psychoboom: Zur Karriere einer mächtigen Ideologie
Psychologie: Die wissenschaftliche Sehnsucht nach einem gesetzmäßig funktionierenden Staatsbürgerwillen
Freud: Der Kampf dreier Linien im Dienste der sozialen Anpassung des Subjekts
Skinner: Der radikale Vertreter des psychologischen Steuerungsideals
Adorno/Horkheimer: Die autoritäre Herrschaft – Ein ideales Entsprechungsverhältnis zwischen Staatsgewalt und Untertanenseele
Rogers: Gesellschaftliche Anpassung als Selbstverwirklichung
Psychotherapie: Fachlich angeleitete Selbstdomestizierung des funktionsgestörten Willens
• 160 Seiten • VSA-Verlag • ISBN 3-89965-213-4 •

blueteRezension des Buches: Elmar Altvater, Das Ende des Kapitalismus – so wie wir ihn kennen
von Freerk Huiskenjobs

bluete Ein unvergessenes Buch! Die Jobs der Elite— eine marxistische Berufsberatung (aus dem Jahre 1987)
(antiquarisch eventuell noch unter eurobuch)

blueteFreerk Huisken
Der "PISA-Schock" und seine Bewältigung
Wieviel Dummheit braucht/verträgt die Republik?

Wie ist es um die geistige Verfassung junger Menschen hierzulande bestellt? Genau dieser Frage widmet sich die vom »PISA-Schock« ausgelöste Debatte nicht.
Die PISA-Studien haben in Deutschland für Aufregung gesorgt. Das miserable Abschneiden 15-jähriger Schülerinnen und Schüler galt und gilt als Blamage einer Nation, die sich nicht nur zu den gehobenen »Wissensgesellschaften« zählt, die sich nicht nur auf ihre Kultur und ihre Geistesleistungen einiges zu Gute hält, sondern die sich bisher auch eines Bildungswesens zu rühmen wußte, dessen Absolventen sich als überzeugte deutsche Demokraten, als »mündige Staatsbürger« fleißig der Rechte und Pflichten annahmen, die das Nachkriegsdeutschland für sie vorgesehen hatte.
Aus dem in den PISA-Studien festgestellten Abstieg aus der 1. Liga im Bildungsvergleich wurde das gleiche Schicksal für die deutsche Nationalökonomie abgeleitet. Denn über eines sind sich Öffentlichkeit, Politik und Fachwelt sehr einig: Bildung ist ein Wachstumsfaktor, eine Ressource für den Standort, ist Humankapital, mit dem »wir« unsere Rohstoffknappheit substituieren können und müssen. Eine klare Auskunft darüber, daß Wissenschaft und Bildung ganz im Dienste am Kapital aufzugehen haben.
• 96 Seiten • ISBN 3-89965-160-X • VSA-Verlag •

blueteFreerk Huisken
Hirn determiniert Geist — Zur Kritik der Bremer Hirnforschung
Fehler, Funktion und Folgen
Was hat die bürgerliche Wissenschaft nur mit ihrer Determinationsideologie? Dieses Mal auf neurobiologisch vorgetragen stellt sie den freien Willen des Menschen infrage: Der Mensch denkt so, weil er nicht anders kann. Marx’ Diktum, daß der Mensch das Subjekt aller Veränderungen ist, wird so einmal mehr in Frage gestellt. "Man kann den Gedanken nicht von der Materie trennen, die denkt. Sie ist das Subjekt aller Veränderungen." (Marx, Die heilige Familie, MEW 2, S.136)
• 68 Seiten • ISBN 3-938699-00-0 • réplique e.V. •

Suitbert Cechura
Kognitive Hirnforschung
Mythos einer naturwissenschaftlichen Theorie menschlichen Verhaltens
Kognitive Hirnforschung begründet eine neue Ideologie. In dieser werden Ergebnisse aus der Naturwissenschaft dazu benutzt, die Ergebnisse der bürgerlichen Konkurrenz biologisch zu erklären und damit als naturgegeben zu behaupten.
Ausgangspunkt dieser Analyse ist die kontroverse öffentliche Diskussion um die Existenz des freien Willens. In seiner auch für naturwissenschaftliche Laien verständlichen Auseinandersetzung mit Autoren wie Roth, Singer, Spitzer, Damasio, Kandel u.a. zeigt Cechura auf, daß ihre These, der menschliche Wille sei nicht frei, nicht das Ergebnis ihrer Forschung, sondern ihr Dogma ist, das den Ausgangspunkt ihrer Theorien bildet. Mit der Erfindung des Bestimmungsverhältnisses des Menschen durch sein Organ Gehirn formulieren sie psychologische Theorien und Konstrukte um und verwandeln diese in biologische Gegebenheiten. Der Mensch wird zum Informationsverarbeitungsmechanismus, der sich nur in seiner Komplexität von einer Schnecke oder einem Salamander unterscheidet.
Brisanz erhalten diese Thesen, weil die kognitive Hirnforschung als neue Leitwissenschaft antritt. Das von ihr entworfene Menschenbild zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen dem Überlebenskampf im Urwald und dem in der Konkurrenz der kapitalistischen Gesellschaft kein Unterschied gemacht wird. Die Ergebnisse der Konkurrenz sind somit nicht das Ergebnis dieses Kampfes, der immer Gewinner und Verlierer kennt, sondern der unterschiedlichen individuellen Verschaltung im Gehirn – eine affirmative Sichtweise, die auch für die Bildungsdebatte und die Ausrüstung des Nachwuchses für den künftigen Erfolg im internationalen Wettbewerb instrumentalisiert wird.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Hirnforschung ist nicht gleich Hirnforschung
3. Wie bestimmt das Gehirn den Menschen?
4. Verhaltenstheorie als Naturwissenschaft
5. Der Streit um den freien Willen – der Streit um den kleinen Unterschied
6. Hirnforschung als zeitgemäße Ideologie
• 2008 • 192 Seiten • ISBN 978-3-89965-305-2 • VSA-Verlag •
blueteDie Mikroökonomie
von der Erklärung des Werts über die Erfindung des Grenznutzens zum mathematischen Lob des Marktes Niemand braucht zu wissen, was Geld ist, um damit einkaufen zu gehen oder welches einzunehmen; was Preise sind, um sie zu zahlen oder sich bezahlen zu lassen; wie Profit geht, um ihm zu dienen oder ihn zu verdienen. Das preisen die Macher der Marktwirtschaft als einen ihrer Vorzüge.
Noch seltsamer allerdings: Ein Student der Wirtschaftswissenschaft braucht das alles auch nicht zu wissen, um seine Prüfungen zu bestehen. Schon jede Frage dieser Art hat diese Disziplin für längst überholt erklärt. Statt dessen übt sie die Bildung länglicher mathematischer Funktionsgleichungen, die bloß das, was ein normaler "Marktteilnehmer" ohnehin weiß und treibt, mit dem Schein nachweisbarer Notwendigkeit umgeben: Geld ist, was man damit kaufen kann; Preise sind, wieviel man zahlen muß; Profit ist, wenn verdientermaßen Geld übrig bleibt.
Auf diese Dummheiten ist die Wirtschaftswissenschaft stolz. Sie hat damit Marx und andere Klassiker überwunden, die den Reichtum kapitalistischer Nationen, welcher sich in Waren, Geld und Wirtschaftswachstum darstellt, aus den Eigenarten einer Produktion von Gütern für den Tausch unter dem Regime des Kapitals erklärt haben. Das ist ihr mit einem genialen Kunstgriff gelungen: Eine ganze Wissenschaft stellt sich blöd.
• 120 Seiten • ISBN 3-922935-13-3 • GegenStandpunkt-Verlag •
bluetejugendgewaltKarl Held
Kommunikationsforschung – Wissenschaft oder Ideologie?
Materialien zur Kritik einer neuen Wissenschaft • Reihe Hanser Kommunikationsforschung Band 121 • 1973 • vergriffen (antiquarisch eventuell noch unter eurobuch) • der Band enthält eine Kritik der Theorien bekannter Kommunikationswissenschaftler wie H.-J. Flechtner, Ferdinand de Saussure, Charles W. Morris, Noam Chomsky, Umberto Eco, D. Wunderlich, Jürgen Habermas, Dieter Prokop & anderer

Die Psychologie des bürgerlichen Individuums
• 137 Seiten • ISBN 3-929211-04-1 • GegenStandpunkt-Verlag •
Psychology of the Private Individual – Critique of Bourgeois Consciousness
blueteFreerk Huisken
Jugendgewalt
Der Kult des Selbstbewußtseins und seine unerwünschten Früchtchen
• ISBN 3-87975-663-5 • VSA Verlag •
bluete