Ankerzentrum
Meine Damen und Herren, hier entsteht für Sie ein Ankerzentrum für 1500 Eindringlinge! Die Unterbringung so vieler illegaler Einwanderer auf engstem Raum ist eine Meisterleistung effektiver Planung und Verwaltung der bayerischen Regierung und ein Modell für Deutschland. Bis zu zwei Jahren können wir hier Sozialschmarotzer von der Bevölkerung isolieren, bis die Abschiebung erfolgen kann. Leider dauert das manchmal sehr lang, weil Papiere fehlen oder Länder, auch Transitländer wie Italien oder Griechenland die Rücknahme verweigern. Sorgen, daß nun große Gruppen von Fremden jeder Farbe unser Stadtbild dominieren könnten, sind vollkommen unbegründet. Erstens erhalten sie hauptsächlich Sachleistungen und nur sehr wenig Geld und haben daher eigentlich keine Veranlassung das Lager zum Einkaufen oder zu sonstigen Aktivitäten wie Sport oder Fitneß zu verlassen. Zweitens werden hier untergebrachte Kinder und Jugendliche im Lager selbst mit einem Minimalprogramm unterrichtet und werden infolgedessen nicht durch unsere Straßen streunen und die Stadt unsicher machen. Das entlastet gleichzeitig unsere Schulen enorm, die nun keine Fremden mehr aufnehmen und ihnen mühsam Deutsch beibringen müssen. Praktischerweise unterbleiben so auch Kontakte zwischen deutschen und fremden Schulkindern, wodurch sich gegenseitige Besuche ebenfalls komplett erübrigen. Drittens haben wir alles, was wir erzwungenermaßen diesen Unerwünschten gewähren müssen, weil wir die UN-Konvention für Flüchtlinge nicht vollständig ignorieren können, im Lager selbst, also Abwicklung des Asylverfahrens und medizinische Notversorgung. Das hat gleichzeitig den enormen Vorteil, daß wir unerwünschte Angebote effektiv ausschließen können, wenn wir auch der Opposition in puncto unabhängige Asylberatung und Integrationsleistungen gewisse Zugeständnisse machen mußten. Leider. Im Idealfall wird also kein suspektes Subjekt mehr außerhalb des Lagers angetroffen, da wir alle Anlässe dazu konsequent beseitigt haben. Nicht zuletzt durch völligen Ausschluß von unserem Arbeitsmarkt. Aufgrund EU- und völkerrechtlichen Beschränkungen können wir völlig anlaßloses Verlassen des Lagers wie Spazierengehen oder Aufsuchen eines Rechtsanwaltes zwar nicht ganz unterbinden, wir haben aber effektive Vorsorge getroffen, dieses auf ein absolutes Minimum zu beschränken: Zum einen ist über die Jahre hin mit einem erheblichen Zermürbungseffekt bei den Insassen, zu rechnen, so daß unerwünschte Ansammlungen dieser Spezies in unserem Stadtbild schon durch zunehmende Apathie unterbleiben werden. Zum anderen wird jedes Verlassen und Betreten mittels Chipkarte kontrolliert.
Die Gewerkschaft der Bundespolizei hat die Übernahme des Sicherheitsmanagements in den Ankerzentren mit Hinweis auf angeblich schlechte Erfahrungen mit Großlagern und mit so absurden Argumenten abgelehnt, Ankerzentren widersprächen einem humanen Umgang mit Schutzsuchenden. Es drängt sich der Eindruck auf, daß die Bundespolizisten den Anschluß an den politischen Zeitgeist komplett verpaßt haben. Wir können die Sicherheit um und im Ankerzentrum jetzt aber noch viel besser gewährleisten, denn es konnten eine Reihe privater Sicherheitsdienste engagiert werden, mit denen wir nicht nur finanziell günstiger fahren, sondern unser Isolations- und Abschreckungskonzept genauso effektiv umsetzen können.
Meine Damen und Herren, freuen sie sich auf flüchtlingsfreie Straßen, Plätze, Läden, Schulen, Sportvereine, Arztpraxen, Schwimmbäder, Spielplätze und Parks durch massenhafte Abschiebungen und Wegsperren der übrigen.
Nehmen Sie an der feierlichen Eröffnung des ersten regelrechten Ankerzentrums in Augsburg teil! Feiern Sie mit uns eine neue Epoche des christlichen Abendlandes!